Edelsteine

Der Diamant - der König der Edelsteine

Bestehend aus chemisch reinem Kohlenstoff ist der Diamant, härtestes der bekannten Materialien (Härte 10) findet im Schmuckbereich in geschliffener Form meistens unter der Bezeichnung Brillant Verwendung. 1 ct = 0,2 Gramm.
Entstanden ist der kostbare Stein vor Jahrmillionen im Innersten der Erde unter gewaltigem Druck und unvorstellbarer Hitze. Seine Beliebtheit verdankt er unter anderem seiner außergewöhnlichen Härte und seiner starken Lichtbrechung. Ein Diamant ist mehr, als das Auge erfassen kann. So können z.B. 2 Diamanten gleicher Größe ganz unterschiedlich wertvoll sein. Wert und Qualität eines Diamanten werden durch die 4C bestimmt. Wer sie kennt wählt qualitätsbewusster!

 

1. C = Cut (engl.) - der Schliff

Nur wenn der Schliff optimale Proportionen aufweist, strahlt er in schönster Brillanz und bestechendem Feuer.

 

2. C = Color - die Farbe

Die meisten Diamanten findet man vom farblosen Weiß bis zu gelblichbraunen Tönen. Vollkommen farblose Diamanten, Fachausdruck hochfeines Weiß = River, sind äußerst selten und entsprechend gesucht.

 

3. C = Clarity - die Reinheit

Diamanten, die gänzlich frei von Einschlüssen sind, findet man sehr selten. Sie sind von höchster Qualität, weil sich das eindringende Licht ungehindert bewegen kann. ,,Lupenrein" = IF = internally flawless nennt der Fachmann solche Diamanten, die auch bei 10-facher Vergrößerung keine Einschlüsse aufweisen.

 

4. C = Carat - das Gewicht (1ct = 0,20gr.)

Das Gewicht eines Diamanten wird in Carat gemessen. Ein Carat besteht aus 100 Punkten. So entspricht das Gewicht eines Diamanten von 50 Punkten 1/2 oder 0,50ct (= Carat). Ein Carat wiegt 0,2gr.

 

Erläuterung der Reinheits-, Farb- und Schliffbezeichnungen für Diamanten

Abkürzung - Englische Bezeichnung

Deutsche Bezeichnung

1. Reinheit

 

 

IF - internally flawless

Lupenrein

VVSI - very very small inclusions

Sehr sehr kleine Einschlüsse

VSI - very small inclusions

Sehr kleine Einschlüsse

SI - small inclusions

Kleine Einschlüsse

P1 - 1st piqué

Deutliche Einschlüsse

P2 - 2nd piqué

Größere Einschlüsse

P3 - 3rd piqué

Grobe Einschlüsse

 

 

2. Farbe

 

R - River

D - Hochfeines Weiß Plus

R - River

E - Hochfeines Weiß

TW - Top Wesselton

F - Feines Weiß Plus

TW - Top Wesselton

G - Feines Weiß

W - Wesselton

H - Weiß

TCR - Top Crystal

I - Leicht getöntes Weiß

CR - Crystal

J - Getöntes Weiß

 

 

3. Schliff

 

Very good

Sehr gut

Good

Gut

Medium

Mittel

Poor

Gering


Diamantschliff

    

1. Smaragd-Schliff

7. Marquise- oder Navette-Schliff

2. Quadrat-Schliff (Carré) 

8. Birnen- oder Tropfen-Schliff

3. Baguette-Schliff

9. Ovaler Brillantschliff

4. Trapez-Schliff

10. 8/8 Diamant-Schliff (Achtkant)

5. Quadrat-Smaragd-Schliff

11. 16/16 Diamant-Schliff (Schweizer Schliff)16/16 Diamant-Schliff (Oberteil = Schweizer Schliff, Unterteil = Achtkant)

6. Brillant-Schliff

     

   

Edelsteine

 

Genaugenommen sind Edelsteine Minerale. Nun, es gibt zwar sehr viele Minerale (zwischen 2.000 und 2.500), aber nur ein kleiner Teil wird als Edelsteine bezeichnet. Farbe, Größe und Seltenheit sind die wichtigsten Kriterien für die Bestimmung des Wertes.
Als Edelsteine bezeichnet man echte Steine, welche die Natur ohne Zutun der Menschen gebildet hat und die durch Schliff zu wertvollem Schmuck verarbeitet werden.

 

Einige der bekanntesten echten Steine sind:

Edelsteine

Farbe

Mineralart

Häufiger Fundort

Achat

Grau, Rotbraun

Quarz

Brasilien, Uruguay, Indien

 

Amethyst

Violett

Quarz

Brasilien, Madagaskar, Russland

Aquamarin

Hellblau

Beryll

Brasilien, Südafrika

Crysopras

Apfelgrün

Quarz

Brasilien, Südafrika

Diamant (Brillant)

Farblos

Kohlenstoff

Südafrika, Russland

Jade

Grün

Quarz

Russland, China

Karneoledelsteine

Rotbraun bis Weiss

Quarz

Afrika

Mondstein

Farblos, milchig

Feldspat

Sri Lanka, Brasilien

Onyx

Schwarz

Achat, Schwarz

Rubin

Rot, Rosa, Braunrot

Korund

Indien

Saphir

Blau, auch andere

Korund

Indien

Smaragd

Grün

Beryll

Kolumbien

Tigerauge

Goldbraun

Einschluss im Quarz

Brasilien

Topas

Braun und andere

Topas

Brasilien, Russland

Türkis

Blau, Blaugrün

Türkis

Iran, Afrika, USA

Turmalin

Grün, auch andere

Turmalin

Brasilien, USA, Russland

   

Rubin und Saphir (Härte 9)

zählen zur Korundgruppe und sind die härtesten Edelsteine nach dem Diamanten. Die Farbe des Rubin ist blutrot - kornblau ist die Farbe des Saphir. Das Farbspektrum des Rubins weist die meisten Rotnuancen auf. Der Saphir kommt nicht nur in vielen Blautönen vor, die am beliebtesten sind, sondern auch farblos und in den Farben Rosa, Gelb, Grün und Orange. Der orangefarbene Saphir heißt in der singhalesischen Sprache: Padparadscha, Licht der Morgenröte.

 

Smaragd (Härte 7,5 bis 8)

Schon im Altertum als eine der größten Kostbarkeiten geschätzt. Seine Farbe, das ,,Smaragdgrün" wird von keinem anderen Edelstein erreicht. Ein kleiner Smaragd aus Kolumbien ist in guter Qualität in der Regel teurer als ein doppelt so großer Stein in mittlerer Qualität aus Brasilien, weil er in der Natur seltener vorkommt.

 

Turmalin (Härte 7,25)

Turmaline gibt es in verschiedener chemischer Zusammensetzung und demzufolge in allen nur denkbaren Farben, wie grün, rot, blau, bräunlich, gelblich, sogar farblos und schwarz. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der in Südwestafrika vorkommende hellgrüne Turmalin, dessen feinste Qualitäten an die Farbe des Smaragds heranreichen.

 

Aquamarin (Härte 7,5 bis 8)

Kommt von lat. ,,aqua"= Wasser und ,,mare"= Meer. Seine Farbe ist himmelblau bis wasserblau.

 

Opal (Härte 5,5 bis 6,5)

Der Opal besteht wie der Quarz aus Kieselsäure, aber in unkristallisierter Form. Die herrlichen bunten Farben, die oft das ganze Spektrum umfassen, entstehen durch Interferenz des Lichtes an den dünnen Schichten, aus denen der Stein aufgebaut ist. Es ist dieselbe Erscheinung, wie wir sie an Seifenblasen und dünnen Ölschichten beobachten können.

 

Türkis (Härte 5-6)

Der Türkis ist ein undurchsichtiger Schmuckstein von himmelblauer bis grünlichblauer Farbe. Während man früher fehlerlose, einheitlich gefärbte Steine vorzog, erfreuen sich heute die schwarzgezeichneten Türkise wegen ihrer eigenartigen Wirkung besonderer Wertschätzung.

 

Lapis-Lazuli (Härte 5 bis 5,5)

Dieser Stein, von tief sattblauer Färbung gehört zu den ältesten Schmucksteinen die wir kennen. Seit Jahrtausenden hat er sich als wertvoller Siegelringstein behauptet. Die in den Steinen vielfach eingesprengten goldgelben Einschlüsse sind Schwefelkieskristalle.

 

Granat (Härte 6,5 bis 8)

Die Granatgruppe umfasst eine beträchtliche Anzahl verschiedener Varietäten, die in Bezug auf Zusammensetzung, spez. Gewicht, Härte und Lichtbrechung stark voneinander abweichen. Am meisten bekannt sind die roten Granate.

 

Bergkristall

ist reine kristallisierte Kieselsäure. Der Name kommt vom griechischen ,,kristallos" = Eis, weil die alten Griechen ihn für versteinertes Eis hielten.

 

Gemmen

Gravierter Stein aus Achat, der verschiedene Farbschichten hat; z.B. gravierte Figuren in Stein oder das gleiche aus großen Korallmuscheln, die Farbschichten haben.

 

Kamee

siehe Gemmen

 

Hämatit (Blutstein)

ist reines kristallisiertes Eisenoxyd, in geschliffenem Zustand schwarzgrau mit metallischem Stahlglanz.

 

Markasit

Ein graues, hochglänzendes Mineral auf Schwefelkies oder Pyrit.

   

Synthetische Steine

Die chemische Zusammensetzung der natürlichen Edelsteine ist bekannt. Es ist in vielen Fällen gelungen, die Grundstoffe von Edelsteinen zur Kristallisation zu bringen, und so synthetische Steine zu gewinnen. Synthetische Steine bestehen aus den gleichen Grundstoffen wie die echten. Sie haben die gleichen Eigenschaften, Härte, spezifisches Gewicht usw. wie echte Steine.

 

Zirkonia

beste Brillant Imitation was Härte betrifft. Hat das Aussehen eines lupenreinen Diamanten. Synthetischer Stein, ähnelt sehr dem Diamanten bzw. mit Vollschliff versehen dem Brillanten, wird derzeitig eingesetzt bei Brillantschmuckimitationen. Hat den früher eingesetzten Bergkristall völlig verdrängt.

 

Glasstein

Zur Herstellung von Edelstein-Imitationen wird ein bleireiches schleifbares Glas von hohem Glanz gebraucht. Die bekanntesten Bezeichnungen hierfür sind Strass und Simili (siehe jeweils unter dem entsprechenden Begriff).

 

Strass

Glasstein aus Bleiglas mit Brillantschliff versehen, benannt nach seinem Erfinder, dem Wiener Juwelier Josef Strasser, der für Brillantimitationen Bleiglas verwandte.

 

Simili

Aus hochwertigem Bleikristallglas geschliffen, das auf der Unterseite mit einem metallischen Spiegelbelag versehen ist, zur Erhöhung der Lichtreflexion. Glassteine sind in vielen Farben erhältlich, wobei durchsichtige und undurchsichtige Farben sowie verschiedene aufgedampfte Effekte erhältlich sind. Sie werden in allen verschiedenen Edelsteinschliffarten hergestellt.

Korallen

sind tierischen Ursprungs, leuchtend rot, teilweise auch weiße oder schwarze Vorkommen. Herkommen: Südsee (Korallenriffe).

 

Bernstein

Ist vom Material her kein Stein, sondern ein versteinertes Harz. Es ist im Rohzustand meist hellgelb und wird durch Erhitzen in Spezialöfen auf den gewünschten dunkelbraunen Ton gebracht. Häufig zu beobachten sind hier Einschlüsse wie z.B. Insekten, Blätter usw.

   

Schliff

 

Ein geschliffener Stein besteht aus drei Teilen:

1.Tafel - dem Beschauer zugekehrte, große Mittelfacette des Oberteils.
2.Oberteil (auch Krone oder Tafelseite).
3.Unterteil (auch Rondiste, Gürtel oder Rand).

 

Cabochon

Ist ein geschlifedelsteinefener Stein ohne Unterteil, bei dem die Oberfläche gewölbt und nicht facettiert geschliffen ist.

 

Schliffe

   

Fassungen (die häufigsten)


Chatonfassung

Die Chatonfassung ähnelt einer Krone. In die Krone wird von oben der Stein hineingelegt. Die Spitzen der Krone, die sogenannten Krappen, werden dann über den Seitenrand des Steines an das Oberteil angedrückt.

 

Kessel-Fassung/Zargen-Fassung

Die Kessel-Fassung ähnelt einem sich nach unten verjüngendem Becher ohne Boden. Auch hier wird der Stein von oben eingelegt, anschließend wird der obere Rand des Kessels über den Seitenrand des Steins an das Oberteil angedrückt.

 

Krallen-Fassung

Diese Form der Fassung wird hauptsächlich für Modeschmuck verwendet. Die Größen der im Modeschmuck verarbeiteten Steine sind standardisiert (in ihren Maßen festgelegt). Zur Vereinfachung der Fassarbeiten sind von der Schmuck-Industrie Spezialfassungen entwickelt worden. Die Kessel haben meist vier Krallen, die über das Oberteil des Steins gebogen werden.

     

Perlen

 

Echte Perlen

entstehen vollkommen natürlich in der Perlmuschel und ohne jedes Zutun von Menschenhand. Das Muscheltier umgibt einen zufällig eingedrungenen Fremdkörper mit Perlsubstanz. Je mehr Schichten aufeinandergefügt werden, um so größer wird die Perle. Da echte Perlen ein reines Naturprodukt sind, werden schöne Exemplare zu fast unerschwinglichen Preisen gehandelt.

 

Zuchtperlen

bestehen aus einer Perlmuttkugel, die der Perlmuschel durch Menschenhand eingegeben wird. Die Perlmuschel überzieht den Perlmuttkern mit einer echten Perlsubstanz. Die Qualität des Überzuges entspricht der einer echten Perle. Die Züchtung ist schwierig und mühsam. Die Entstehung einer Zuchtperle dauert 3 bis 7 Jahre.
Bewertung: die Bewertung von echten und Zuchtperlen erfolgt nach Größe, gleichmäßiger Rundung und Lüster. Dem Wert nach gestaffelt, die Lüstertöne: weiss-rose rose grün creme gelb Fehlfarben (bis orange hinein) Hinzu kommt noch grau und schwarz. Graue und schwarze Perlen sind eine ausgesprochene Rarität. Die meisten auf dem Markt befindlichen schwarzen Perlen sind gefärbt.

 

Unechte Perlen:

werden entweder aus Glas-, Plastik- oder seltener aus Perlmuttkugeln gefertigt, die man mehrfach in eine Flüssigkeit aus Fischschuppenessenz (Fischsilber) taucht. Die Flüssigkeit verdunstet und hinterlässt auf der Kugel eine irisierende Schicht, die der echten Perle täuschend ähnlich sieht. Eine besonders gute Qualität von unechten Perlen sind die auf Perlmuttkern aufgetragenen Schichten. Sie geben durch den, auch bei der Zuchtperle verwendeten Kern, ein Lüster, das in jeder Perle kleine Farbschattierungen hervorruft, die dadurch besonders echt aussehen.

 

Mallorca Perlen

Auf Mallorca hergestellte, besonders hochwertige Perlimitation. Die Perlen werden häufiger als üblich getaucht und mit einem irisierenden Schutzlack versehen. Daher haben sie ein besonders schönes Lüster.

 

Rundperle

Völlig runde Perle.

 

Barockperle

Unregelmäßig geformte Perle.

 

Boutonperle

Knopfförmige Perle, halbrund

 

Lüster

Fachbezeichnung für den Glanz der Oberfläche der Perlen. Auch eines der wichtigen Qualitätsmerkmale für Perlen.